In Rio nell’Elba ist Weihnachten eine tief empfundene Festlichkeit, vielleicht auch weil das Dorf und seine Lage perfekt sind für die Dekorationen und die ganze Ausstattung die an alte Zeiten erinnern: enge Gassen, kreisförmige Stadtplanung, Freitreppen, kleine Plätze mit Blick auf die Landschaft und auf das Meer in die Ferne, kleine und niedliche Häuser in kräftigen Farben, umgeben von den alten Bergminen, mit ihren gelben und bräunlichen Farbtönen, und die glitzernden Pyritkristallen.
Jedes Jahr zu dieser Zeit ist die Weihnachtstimmung sehr hoch, und die Bevölkerung organisiert schöne Feste für Kinder und Erwachsene. Das wichtigste ist die „Geschichte der Epiphanie“. Die Szenarien werden jedes Jahr auf einer neuen Art und Weise in Szene gesetzt; die Teilnehmer, alle freiwillig, wechseln sich ab im Laufe der Jahre, so dass jede Ausgabe anders und immer unberechenbar ist. Am Abend, wenn die Dunkelheit langsam das Tageslicht ersetzt, wird die Atmosphäre märchenhaft, dank der Beleuchtung bei Kerzenschein, Fackeln und Laternen.
Diese Darstellung animiert jede versteckte Ecke des Dorfes: der Start ist auf die Treppen der Kirche „Chiesa della Pietà“ und dem Weg entlang, werden lebende Szenen repräsentiert die an der Geburt des Jesus von Nazareth erinnern, aber auch an Bräuche und Gewohnheiten, so wie Werke und lokale Lieder von Elba. Das Ziel ist es, die soziale Struktur der alten Zeit, die Geschäfte und Aktivitäten von damals wieder im Leben zu bringen.
Ein faszinierendes Ereignis das wir auf jeden Fall empfehlen, um das charmante Dorf von Rio Elba auf einer ganz besonderen Art und Weise zu entdecken. Die Darstellung findet jedes Jahr am 26 Dezember statt und auch am 6 Januar, ab 17 Uhr.
Am Abend des 5 Januar wird der traditionelle „Gesang der Epiphanie“ repräsentiert, ein folkloristisches und sehr originales Event der lokalen Tradition.
In Deutschland wird die Epiphanie nicht gefeiert, aber in Italien ist diese Festlichkeit genauso wichtig wie Weihnachten und mit ihr schließt sich der Kreis der Weihnachtsfesten ab.
Die Geschichte erzählt dass eine alte Frau-Hexe mit einer großen und krummen Nase und mit Fetzen gekleidet, in der Nacht zwischen den 5 und 6 Januar, ihren Besen nimmt und damit über die Häusern fliegt. Durch den Kamin kommt sie herein und hängt einen großen Strumpf auf, überfüllt mit Süßigkeiten für die Kinder; Kinder die sich schlecht benommen haben, bekommen dagegen Kohlestücken.
In diesem Event wandert die Hexe, oft von einem Mann interpretiert, durch die Strassen, begleitet von Musik und alte Lieder. Hin und wieder macht sie eine Pause um Energie zu sammeln für ihre lange Reise in der Kälte: bei jedem Halt, gibt es Essen und Glühwein für alle.
Das ist aber nicht alles: während der ganzen Weihnachtszeit, von 8 bis 21 Uhr, kann man in der kleinen und eindrucksvollen Kirche „Chiesa delle Anime“ das animierte Bild „La Natività di Rio Castello“ besichtigen: eine gemalte Kulisse im Hintergrund, mit kleine Statuen, realisiert von einem berühmten lokalen Bildhauer. Nicht nur die Weihnachtskrippe wird hier dargestellt, sondern auch das Dorf von Rio Elba wie es im 1700 war.